Bewahre deine Liebe zur Natur, denn das ist der richtige Weg zu immer besserem Kunstverständnis.

Vincent van Gogh

herzallerliebst.

Die geheime Tür

In vielen anderen Familien leben kleine freundliche Hauswichtel. Die meisten dieser Wichtel tauchen nur zur Weihnachtszeit auf, andere bleiben sogar auf Dauer. Sie machen gern kleine Geschenke, schreiben Briefe an die Kinder und machen manchmal auch gern mal Unfug. Wie gesagt, bei anderen Familien leben solche Hauswichtel. Bei uns lebt Gyda.

Der Punk der Hauswichtel, der Troll zwischen den Elfen, der Anarcho unter den geheimnisvollen Fabelwesen.  Aufgetaucht ist ihre Tür schon vor zwei Jahren, als wir ein Regal im Kinderzimmer beiseite geschoben haben, unscheinbar und leise war die Tür auf einmal da. Direkt hinter der Wand ist die Badewanne, sie wohnt wohl darunter. Die Kinder sind schier ausgeflippt. Seitdem schreiben sie Gyda immer wieder Briefe, machen ihr Geschenke und legen ihr Essen vor die Tür, genau anders herum als es eigentlich Tradition ist.

Und Gyda? Am Anfang fand sie es wohl noch ganz witzig, aber inzwischen ignoriert sie oft die gemalten Bilder und schreibt lausige Briefe zurück – wenn überhaupt. Vor ihrer Tür herrscht immer Chaos, sie  versteckt ständig Sachen, die wir erst Wochen später wieder finden und in den Kinderzimmern verursacht sie regelmäßig Verwüstungen und schiebt es den Kindern in die Schuhe.

Also habe ich ihre Tür ein wenig umdekoriert: in niedlich, verwunschen und verträumt. Also elfengerecht halt – und genau das Gegenteil von Gyda. Die Kinder finden das Ergebnis echt toll. Aber ich bin mir sicher, Gyda wird es hassen. Ich warte schon darauf, dass sie es demnächst mit Tags verschmiert oder ein Graffiti darüber sprüht. Mal sehen…

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